BERICHT
Nachdem unser Verein auch in Wien Mitglieder und Interessenten hat hatten wir beschlossen, die Generalversammlung ebendort abzuhalten. Als Rahmenprogramm wurde die Kutscherwerkstatt des Hrn. Staudner auserkoren – etwas ganz Besonderes!
Um 14 Uhr empfing uns Hr. Staudner und führte und zuallererst in ein eigenes Gebäude, das als Museum genutzt wird. Dort konnten wir viele Bilder und Antiquitäten bewundern, die er und seine Vorfahren zum Thema Kutsche gesammelt hatten.
Danach ging´s in seine Werkstatt … na eigentlich Werkstätten! Das ist eine lange Folge von Räumen in dem typischen alten oberlaaer Vorstadthaus – und in jedem Raum wird ein anderes Teilstück der Kutsche gefertigt. Hr. Staudner hat selbst ein gutes Dutzend Berufe gelernt, vom Wagner und Schlosser bis zum Tischler u.s.w.
Er ist einer der wenigen, wenn nicht überhaupt der Einzige, der eine Kutsche nach historischem Vorbild zur Gänze selbst von Grund auf bauen kann. Da gehört neben der Herstellung der Räder aus Holz mit dem Eisenring und den Achsen aus Metall und dem Aufbau aus Holz mit Erstellen der Skizze auch die Innenauskleidung mit Stoff, das Beziehen und Nähen der Kotflügel mit Leder, das Lackieren mit Leinfarbe und die Laternen dazu.
Nachdem Hr. Staudner ein Verfechter der „echten“ Tradition ist kommen bei ihm auch überwiegend „alte“ Maschinen und Techniken zum Einsatz. Dass es dafür keinen Nachfolger geben wird ist tragisch, aber verständlich.
Er baut und restauriert alles von der Krönungskutsche bis zum Leiterwagerl, gerade arbeitet er am Nachbau eines Karrens, wie ihn die alten Römer verwendet haben, um größere Lasten mit Pferden zu transportieren.
Die ca. 20 Teilnehmer an der Führung waren schwer beeindruckt und sehen das Wagnerhandwerk jetzt sicher mit etwas anderen Augen. Es waren wie immer „dieselben Verdächtigen“ gekommen – das freut uns! Vielleicht kommen ja nächstes Mal ein paar „Neue“ dazu, wenn´s in die steirische Krakauebene geht, zu einer Eselwanderung mit Brigitte Flucher und einem Vortrag von DI Albert Schweizer.
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