BERICHT

 

Nachdem wir schon am Vortag die Werkstatt und Arbeitsweise von Hrn. Staudner kennenlernen durften wurden wir am Sonntag von ihm durch die Wiener Altstadt geführt, immer im Hinblick auf Besonderheiten, die mit der Kutscher- und Fuhrwerkstradition der Stadt zu tun haben.

Begonnen wurde die Führung am Schwedenplatz – dieser liegt ja direkt am Ufer des Donaukanals, der auch schon in alten Zeiten ein schiffbarer Seitenarm der Donau war. Dort wurde die erste Siedlung gegründet und dort wurden auch bis weit hinein in´s 20. Jhdt. Waren abgeladen und mit Fuhrwerken in die Stadt gebracht.

Gut zu sehen waren auch die Abweiser am Fuß der Hausmauern, die verhindern sollten, dass die Achsen mit den Mauern in Berührung kamen und so beide beschädigt würden.

Weiter ging´s Richtung Stephansplatz, wo wir die typischen Wiener Fiaker sahen. Hr. Staudner wies uns auf Vieles hin, was oder was nicht der alten Wiener Tradition entsprach.

Danach marschierten wir über den Stock-im-Eisenplatz, den Graben und den Kohlmarkt in Richtung Spanische Hofreitschule, wo wir das Glück hatten, einen Lipizzaner auf dem Weg in die Morgenarbeit beobachten zu können.

Hr. Staudner wies uns darauf hin, wie viele Gebäude oder Parks, die heute anderen Zwecken dienen, eigentlich einmal Stallungen, Reithallen oder Exerzierplätze waren.

Natürlich gab es auch in der Hofburg jede Menge „Pferdeinfrastruktur“, so sind z. B. die hohen und breiten Durchfahrten oder überdachten Vorfahrten Relikte aus einer Zeit, wo die Gäste mit vielen großen Equipagen vorfuhren und trocken aus- und einsteigen wollten, sei es zum Diner oder beim Opernbesuch.

Zwischen dem Naturhistorischen und dem Kunsthistorischen Museum, an der Seite von Maria Theresia, entdeckten wir 4 Reiterstandbilder, welche laut Hrn. Staudner dem Historiker und auch dem Sattler heute wichtige Informationen über Sattel und Zaumzeug damaliger Zeit geben. Diese sind so detailgetreu dargestellt, dass sie eins zu eins nachgebaut werden können.

Den Abschluss machte die Besichtigung des Museumsquartieres, wo wir an der ehemaligen Reithalle die schönen Abbildungen der edlen Pferde bewundern konnten.

Zu Mittag war die Führung zu Ende und wir um Einiges gescheiter. Wir werden von nun an mit anderen Augen durch die Altstädte unserer Heimat gehen.

  

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